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umVERKEHRt

Unsinniger Donnerstag. An diesem Tag kann man viel Blödsinn machen und auch seine Regelmäßigkeiten ein wenig abändern.

In meinem konkreten Fall sieht das dann so aus: Die ÖBB macht unsinnigen Donnerstag in dem sie einfach meinen Pendlerzug ersatzlos ausfallen lässt. Da ich keine weitere halbe Stunde warten möchte, nehme ich den Bus, der ein einziges Mal am Tag, genau um diese Zeit in der Früh fährt. Warum nicht.

Der Zug fährt 15 Minuten, der Bus braucht für diese Strecke 40 Minuten. Naja, bin ich fast so schnell, wie wenn ich die halbe Stunde auf den nächsten Bus gewartet hätte, aber ich bin wenigstens am Weg und das habe ich so auch noch nie gemacht. Spätestens nach zehn Minuten ist die Spannung des Abenteuers vorbei. Das monotone Dröhnen des Buses im frühmorgendlichen Schummerlicht ist nicht wirklich erweckend. Der scheinbar tief meditierende Fahrer fährt eine Strecke die ich teils noch nie gesehen habe. Terra incognita. Der andere Teil ist bekannt, der Weg, den ich in der warmen Jahreszeit mit dem Roller fahre. Aber ich bin dabei wesentlich schneller.

Gut, damit haben wir das auch gesehen. Projekt unsinniger Donnertag mit alternativen Pendlerfortbewegungsmitteln abgeschlossen. Danke.

Namenlose Gesichter

Schon eine eigenartige Welt: Zweimal am Tag sitzt man mit hunderten Menschen schweigend in einem Metallschlauch und rast durch die Landschaft. Man kennt keinen. Ganz wenige werden gegrüßt, weil man in der Früh immer an der gleichen Stelle am Bahnsteig neben ihnen auf die Metallröhre wartet.

Alle paar Tage, manchmal Wochen, trifft man ein bekanntest Gesicht. Ehemalige Schulkollegen oder Bekannte von früher, Nachbarn aus einer anderen Zeit. Man kennt sich, aber eigentlich auch wieder nicht. Erinnerungen. Redet ein paar Takte und verschwindet wieder in der grauen Menge der Menschen.

…und eigentlich ist man selber auch so eine graue Gestalt. Jeden Tag.

Ich sollte bunter werden!

Pendelerstimmung

morgenbahnhof
Was ich jeden Tag als Pendler phantastisch finde ist die Stimmung am Morgen: Von Nebel, über Regen, eiskalt bis lauwarm; zappenduster in den Tagen vor der Zeitumstellung oder ausklingendes Vogelgezwitscher mit Morgenröte; schneebedeckte Berge in der Ferne und der beißende Windstoß im Gesicht, wenn ein Eilzug am Bahnsteig vorbeisaust; Müde Gesichter mit etwas zu viel After-Shave und der meditative Blick aus dem Zug nach draußen, wenn der Tag beginnt und viele Taten vor einem liegen.

2 Wochen Pendler – Erste Eindrücke

Pendler

Nach zwei Wochen Zug fahren schon ein Resümee zu erstellen wäre flott, erste Eindrücke sind aber möglich, spannend vor allem wenn ich dies in vielen Jahren als Routinependler lesen werde.

Pro:

  • Klare Pause und Trennung zwischen Zuhause und Arbeit. Das war bisher viel verschwommener. Ich kann jetzt nicht mehr so einfach Abends noch mal in den Laden und das ist gut.
  • Man kann viel Menschen gucken. Das mag ich. 😉
  • Man schnappt Gespräch auf, die man so nie irgendwo hören würde. Man ist üblicherweise in seinen sozialen Kontakten recht fest eingebunden und viele Meinungen zu Tagesthemen würde ich ohne Zug nicht hören. OK ich lausche. ich geb es zu. Aber es ist spannend.

Contra:

  • Auf die Gerüche im Zug an warmen Tagen bei der Heimfahrt kann ich gerne verzichten. Poahh…
  • Raucher: Überall am Bahnsteig. Das nervt! Vor allem in der Früh will ich frische Luft und nicht immer weggehen, nur weil ein doofer Raucher sich gerade neben mich stellt.
  • Man muss auf Züge warten, sie warten nicht auf mich. Gutes Timing ist gefragt, zum Glück habe ich noch keinen Zug verpasst, aber auf einen Verspäteten musste ich schon zehn Minuten warten.

Meine Zugunterhaltung bei der Heimfahrt besteht im Moment zu 90% aus meinem kleinen iPad. Das ist superideal um schnell Nachrichten und Feeds zu checken und die etwa 15 Minuten Zugfahrt sind im Nu vorbei.

In der Früh brauche ich kein Tablet, dann habe ich immer absolut charmante Begleitung: Das kleine Fräulein auf dem Weg zur Kinderkrippe.