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Railjet 661 – Wagon 31 – Sitz 52

Zugsonnenuntergang

Die Landschaft saust im Eiltempo an einem vorüber, es ist ruhig und nur leise Stimmen sind im Hintergrund zu hören. Gegenüber sitzt eine wildfremde Person. Stundenlang ohne ein Wort zu sagen. Eine Fremde. Wer sie wohl ist? Woher sie kommt, wohin sie geht?

Ich sitze im Zug nach Wien. Hier sind viele unerzählte Geschichten zu finden. Auch meine Geschichte bleibt unerzählt. Sie ist auch wenig spektakulär. Ich bin auf Dienstreise.

Dienstreise klingt spannend. Hat was von: Der Kerl muss beruflich in die Karibik, wohnt in den tollsten Hotels, hängt Abends mit tollen Leuten an der Bar und ist ein kosmopolitischer Wunderbaum der Vielfaltigkeit.

Hmmmm…… Meine Tatsache sieht ein wenig anders aus. Etwa zwei Mal im Jahr darf / kann / soll / muss ich nach Wien reisen. Dort ist eine Arbeitssitzung der Internetverantwortlichen meiner feinen, kleinen NGO. Wir bequatschen Vergangenes, Erfahrungen und neue Projekte und tauschen unsere Meinungen aus. Entscheiden können wir nix, das machen die Chefs dann daheim, wenn wir brav unsere Berichte abgeliefert haben. Die Sitzung beginnt meist um kurz nach zehn und dauert bis vier. Ich kann also nicht in der Früh anreisen, das geht sich nicht aus und komme dafür recht spät wieder nach Hause. Ich fahre meist am Vorabend nach Wien. Übernachte immer im gleichen Hotel und kenne mich daher schon bescheiden aus.

Die Zugfahrt geht meist rasch vorüber. Man hat Zeit, viel Zeit. Viereinhalb Stunden dauert die Fahrt aber ich habe immer sehr viel Unterhaltung mit dabei: Buch, Rechner, Zeitungen, iPad, Nintendo. Nicht immer die ganze Aufzählung, aber mir wird nie langweilig. Abends sehe ich auch einfach gerne nur aus dem Fenster und beobachte die Landschaft, die untergehende Sonne.

Dieses Mal habe ich keine Sitzung sondern einen Workshop. Ich mach bei uns nicht nur das Internet, sondern hauptsächlich die Grafik. Wir haben diesen Monat eine neue große Kampagne gestartet und die Grafiker werden nun nach Wien gerufen, um von der Kreativagentur in der richtigen Anwendung der Gestaltung gebrieft zu werden. Bin schon ganz gespannt, wird sicher recht unterhaltsam.

Der Workshop wird nur vier Stunden dauern und um kurz nach zwei fertig sein. Das ist gut, da ich dann wesentlich früher als sonst wieder nach Hause fahren kann. Vier Stunden Sitzung, neun Stunden Zugfahrt. Dann werde ich wieder unter vielen Fremden sitzen, die auch alle ihre eigene Geschichte haben und vielleicht auch wie ich mit frisch getankter Schlauheit den Sonnenuntergang fotografieren.

Wer in der Kälte wandert…

…braucht sich nicht wundern, wenn er krank wird.
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Dabei hat alles so wunderbar mit einem Spaziergang in Wien begonnen.
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Der Stephansdom ist immer einen Besuch wert, auch wenn ich ihn wohl nie ganz ins Bild rücken werde.
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Sehr cool und Missionsziel: Das Museumsquartier. Die Shops dort sind spitze und ich deck mich mit einigen Mitbringseln ein.
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Tja, dann seh ich viele, viele Menschen und meine Neugierde siegt: Die Anti-PEDGIDA Demo in Wien setzt sich in Gang und ich bin als Zaungast beeindruckt von den Menschenmassen und der Stimmung.
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Am nächsten Tag geht’s Heim und leider war ich wohl ein wenig zu lange in der Kälte, da ich heute im Laufe des Tages immer matschiger werde, bis ich dringend ins Bett muss.
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Abends geht es wieder ein wenig besser. Zumindest ein Süppchen und ein paar Zeilen zum Tippen gehen. Aber bald geht es wieder ins Bett, viel schlafen. Mal sehen wie es morgen aussieht und ob ich mich entmatscht habe.

12 von 12 – 1/15

Gut, ich mach auch heuer wieder mit. Muss ja sein und ist ja schon eigentlich toll. 😉

Der 12, war wieder perfekt geeignet, war ich doch auf spannender Dienstreise in Wien, doch lassen wir die Bilder sprechen:

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Der Tag beginnt in einem Wiener Hotel. Da ich öfters schon dort war, weiß ich, dass mir in der Nacht mit der einen Decke zu kalt sein wird und routiniert klaue ich die Decke vom Nebenbett und plötzlich wird es kuschelig warm.
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Die Pop-Art Servietten des Hotels hatte ich schon einmal bei Instagram gezeigt.
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Der Weg Richtung Mariahilferstraße durch den Raimundhof ist sehr kultig: Die Läden dort, das Ambiente; Einziger Wehrmutstropfen: Wenn ich dort durchspaziere ist es meist schon viel zu spät oder noch viel zu früh zum Shoppen.
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Die U4 Richtung Hütteldorf. Wien ist eigentlich recht einfach mit den Öffis zu befahren.
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Ich bin ein echtes Landei und finde es superspannend die Menschen in den Öffis zu beobachten.
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Das Ziel meiner Reise: Die Besprechung für die Umsetzung eines sehr großen Projekts. Da fliegt der Tag vorbei.
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Der Garten des Tagungszentrums ist gigantisch, aber wegen dem heftigen Sturm und den alten, großen Bäumen zu gefährlich an diesem Tag.
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Für die Heimfahrt schaffe ich tatsächlich einen früheren Zug, als geplant. Da ich aber schnell zum Zug sprinten muss, schaffe ich es leider nicht mehr eine Jause zu kaufen. Daher folgt als Erstes der Besuch im Bordbistro.
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Mein Abendesse: Toast mit Ketchup. Zweckmässig und eigentlich nicht ganz unlecker. Daneben meine Zugliteratur.
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Der Typ saß sie ganz Zeit neben mir aber vor dem Fenster. Armer Kerl.
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Meine Zugliteratur: Ian McEwan – Kindeswohl. Gerade ganz neu erschienen und am Vortag am Bahnhof gekauft. Ich schaffe es tatsächlich das Buch auf der Hin- und Rückfahrt komplett zu lesen. Das zeugt von der Qualität des Buches. Wirklich super und mit klarer Leseempfehlung von mir.
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Endlich in Innsbruck gelandet. Nur mehr zwanzig Minuten auf den Anschluss warten und dann die letzte kleine Etappe. Daheim wartet Frl. S. mit einer richtigen Jause und dann gleich ins eigene Bettchen. Spannend wars, anstrengend und es ist fein wieder Heim zu kommen. Nächstes Mal Wien gehts Anfang Februar. Na toll.

Die anderen Abenteuer gibts wieder hier.

Unter Zugzwang

Im_Zug

Schon wieder auf Tour. Wieder im Zug. Wieder alleine. Viereinhalb Stunden pro Fahrt. Neun Stunden gesamt Hin- und Retour. Soweit die Fakten.

Das Wichtigste bei solchen Fahrten ist eine gute Unterhaltung. Vor allem, wenn die Fahrten in der herbstlichen Abenddunkelheit nur aus vorbeisausenden Lichtern in der Dunkelheit besteht. Weiterlesen

Wien für dreieinhalb Stunden

Der Stephansdom in Wien

Der Stephansdom in Wien

Ja, ja diesen Blick hatte ich gestern für dreieinhalb Stunden. Solange dauerte die Sitzung, für die ich aus Innsbruck angereist bin. Das waren dann laut ÖBB 1144 Tarifkilometer und umgerechnet ca. neun Stunden Fahrzeit. Doofes Verhältnis Fahrzeit – Sitzungsdauer, hmm…..

Wenn man derart lange in einem Zug sitzt muß man perfekt ausgerüstet sein. Neben zwei Büchern hatte ich genügend elektronische Gadgets zur Unterhaltung dabei. Weiterlesen