Archiv für den Monat: November 2015

Erprobt scheitern

Motiviert beim NaNoWriMo im Hotel in Salzburg

Motiviert beim NaNoWriMo im Hotel in Salzburg

Der National Novel Writing Month ist ein Schreibmarathon. Anders kann man diesen Wettbewerb gegen sich selbst nicht besser beschreiben. Am 1. November ist der Startschuss und dann hat man bis zum 30. November Zeit 50.000 Wörter zu schreiben. Klingt einfach und machbar. Ist es aber nicht.

Jeden Tag 1667 Wörter schreiben. Jeden Tag! Wenn es sich an einem Tag nicht ausgeht, müssen am nächsten Tag 3334 Wörter geschrieben werden. Also muss man die täglichen 1667 schreiben, sonst scheitert man am Gesamtwerk und es geht sich nicht mehr aus. Nach ein paar Tagen ist man unter Druck eingependelt.

Für das Tagespensum brauche ich etwa zwei Stunden. Schreiben und zumindest einmal ordentlich durchlesen. Grob: 1000 Wörter in etwa 45 Minuten zzgl. Korrektur und Geschichtenplanung. Dann Gedanken machen über den Ablauf der Geschichte. Es braucht einfach seine Zeit, in meinem Fall zwei Stunden täglich.

Und diese Zeit ist immer knapp. Mit Beruf und Familie ist es nicht einfach jeden Tag zwei Stunden aus dem Ärmel zu schütteln. Fast zwei Wochen lang ist es mir gelungen, dann war aus. Irgendwann ist der Akku leer und man braucht Zeit um mal nichts zu tun. Während dem NaNoWriMo hat man eigentlich keine Minute Freizeit für sich.

Bereits 2013 habe ich beim NaNoWriMo mitgemacht und musste nach elf Tagen und 13683 Wörtern aufgeben. Das Problem vor zwei Jahren: Ohne Konzept wußte ich einfach nicht mehr weiter, die Zeit lief davon und irgendwann war Schluss.

Heuer hatte ich eine Storyline. Ich wußte bereis am Anfang wie die Geschichte verlaufen wird und wie das Ende sein würde. Ich war auch sehr gut im Rennen, einige Tage hatte ich es sogar geschafft einen Vorsprung zu erschreiben.

Letzte Woche war ich drei Tage aus meiner Tagesroutine geworfen, da ich in Salzburg bei einer Fortbildung war. Das hat mich den NaNo gekostet. Ich hätte es zwar vielleicht geschafft wieder rein zu kommen, aber ich war Ende letzter Woche ein wenig am kränkeln und musste mich einfach erholen. Es war dann unglaublich den ersten Abend ohne Zeitdruck am Sofa zu sitzen und einfach nichts zu tun und den NaNo aus dem Kopf zu bannen. Erholung pur. An diesem Abend war der NaNoWriMo 2015 für mich Geschichte. Nach 15546 Wörtern an Tag zwölf.

Der NaNo findet jährlich statt, aber mein Kopf braucht ein Jahr Pause. In zwei Jahren werde ich es wieder versuchen und eines Tages werde ich es auch schaffen. Diese Herausforderung gegen sich und die Zeit ist einfach unglaublich toll, kreativ und fordert viel Selbstüberwindung. Spätestens wenn ich in der Pension bin und die Kinder groß sind, werde ich das Projekt dann doch eventuell schaffen können.

Und was passiert mit den angefangenen Geschichten? Die liegen inzwischen sehr gut. Die Geschichte von 2013 ist einfach eine tolle Geschichte, die ich unglaublich gerne fertig schreiben würde. Die Geschichte von 2015 ist ebenfalls ein Kind, dass ich noch sehr gerne beenden würde. Beide Geschichten sind es auf jeden Fall wert ein Ende zu finden. Wann? Spätestens in der Pension.

Zugeklappt am Ende meines NaNo 2015

Zugeklappt am Ende meines NaNo 2015

12 von 12 – 11/15

Und wieder ist ein Monat vorbeigesaust. Hier der kurze Einblick in meinen Tag:
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Die Laterne vom Vorabend steht noch am Tisch. Leider war ich in Salzburg und konnte nicht beim Umzug mit dabei sein 🙁
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Pendlermorgenstimmung. Dank späterem Zug auch wieder mit etwas Sonnenaufgang.
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Ui, ui, ui. Wenn ich die nächsten Tage nicht ordentlich Gas gebe ist der NaNoWriMo für mich wohl gelaufen.
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Tomb Raider GO – Einfach cool.
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Die Stifte warten ungeduldig auf ihren Einsatz.
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Weihnachten ist in meinen Arbeiten schon definitiv angekommen.
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Mein Schaufenster mit der neuen Holzoberfläche. Hübsch aber noch leer.
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Der junge Mann begrüßt mich immer ganz überschwänglich, dreht sich um und rennt dann wieder wie ein Blitz in die Wohnung.
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Der Martinsumzug hinterlässt Spuren.
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Langsam kommt das echt coole Spielzeug für den kleinen Mann in die Wohnung.
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Arbeitswerkzeug von Frl. S.
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Die beiden Tanten sind auch seit Wochen fixer Bestandteil unseres Lebens.

Das wärs für heute, einmal noch und das Jahr ist wieder voll. Ich wünsche Euch einen feinen Advent.

Alle anderen sind wieder hier.